Nahezu alle Kiefernaltbäume im Haßlocher Wald sind geschädigt oder geschwächt, alte Bäume passen sich schlechter an neue Umwelteinflüsse an. Das erklärt Revierförster Julius Paffrath im Rahmen der Spendenübergabe der JungenUnion, die 300 € für Baumsetzlinge gesammelt hat. Die Gründe für den schlechten Zustand vieler Bäume sind vielfältig:

  • seit 3 Jahren war es viel zu trocken, „Im Streitert“ ist der trockenste Bereich;
  • der späte Schneefall im letzten Frühjahr hat große Schneebruch Schäden verursacht, vor allem bei den jungen Bäumen
  • ein zu hoher Kiefernbestand, denn ein zu hoher Altbestand von nur einer Baumart oder wenigen Baumarten bringt ein hohes Risiko mit.

Zur Risikominimierung sollte die Artenvielfalt erhöht werden, bei Wiederaufforstungen sollten immer mehrere Baumarten berücksichtigt werden oder der hohe Bestand an Rehen, die die jungen Triebe verbeissen.

Bei einer Waldbegehung zeigte uns Herr Paffrath in einem eingezäunten Stück, wie grün und vielfältig der Wald sein kann, wenn keine Rehe Zugang haben. In dem Kiefern-Waldstück wachsen etliche junge Bäume verschiedener Gattung, sind also ohne Pflanzung ausgetrieben. In dem eingezäunten Stück würde sich der Wald selbst erholen und erneuern. Ansonsten werden nach Betriebsplan jedes Jahr durchschnittlich 12 ha neu aufgeforstet – mit Beissschutz um die jungen Bäume.

Wildschweine sind kein Problem für den Wald, im Gegenteil sie wühlen den Boden um und sind somit ein Segen, allerdings sind sie ein Problem für die Landwirtschaft.

Der Haßlocher Wald ist sehr „erholungsbesucht“ , wird ausgiebig von Spaziergängern, Radfahrern, Familien mit Kindern und Sportlern aus der weiteren Umgebung besucht.

In dem Waldstück dahinter werden die gestifteten Bäume gepflanzt.

Die Waldbesucher freuen sich, wenn sie Rehe in der Nähe beobachten können und auch für Jäger ist ein hoher Wildbestand positiv. Allerdings macht der hohe „Besucherverkehr“ die Jagd schwierig. Für die Jäger ist das hohe Besucheraufkommen im Wald, die vielen Hundebesitzer und Sportler, die Tag und Nacht (mit Stirnlampe) zum Teil quer durch den Wald laufen, ohnehin ein Ärgernis, da das Wild ständig und überall gestört wird.

Unterschiedliche Interessenlagen zwischen Jägern, die den Fokus auf dem Wohlergehen des Wildes haben, den vielen Waldbesuchern, die den Wald ausgiebig nutzen wollen und dem Förster, der für den Ausgleich aller Interessengruppen (Naturschutz, Erholung, Nutzen) in einem multifunktional genutzten Wald sorgen will, sollte von allen Seiten verständnisvoll beachtet werden.