In allen Bundesländern sind die Probleme ähnlich: das Recht auf Kinderbetreuung wurde in den letzten 20 Jahren stark ausgebaut, in RLP wurde 2019 das neue Kita Zukunftsgesetz beschlossen, die meisten Regelungen des Kita-Zukunftsgesetzes traten zum 30. Juni 2021 in Kraft.
Damit startete eine Erwartungsphase für die Eltern und der Umsetzungsdruck für die Träger. Das Land verspricht der Öffentlichkeit Verbesserungen – unter dem Strich bleibt aber ein Millionen-Schwindel zu Lasten von Kindern, Erziehern, Eltern und den Trägern der Kindertagesstätten. 

Mit diesem neuen Gesetz haben in RLP alle Kinder ab 2 Jahren das Recht auf einen Kitaplatz, sie haben das Recht auf eine tägliche 7 Stunden Betreuung und auf ein warmes Mittagessen. Die Belastung der Erzieher/innen und auch der Bedarf an Räumlichkeiten (mehr Kinder, Eßzimmer, Küche) ist also sehr gestiegen.
Jedoch wurden allermeistens
– weder die personelle Ausstattung,
– noch die räumlichen Bedingungen entsprechend erweitert. 

Unter pädagogischen Fachleuten ist man sich inzwischen einig, wie eine kindgerechte Betreuung aussehen sollte und bei welchen Bedingungen eine ganztägige Betreuung vertretbar ist: 

– bei einer Gruppe mit nur unter 3 Jährigen eine Fachkraft für 3 Kinder,
– bei einer Gruppe von 3 – 6 Jährigen 7,5 Kinder pro Fachkraft und
– bei Gruppen von 2-6 Jährigen – wie meistens in Haßloch – 4,9 Kinder pro Fachkraft.
 
Das neue Kita-Gesetz von 2019 in RLP sieht einen Personalschlüssel von 10 Kindern pro Fachkraft vor, das ist mehr als doppelt soviel wie von Fachleuten als kindgerechte Betreuung empfohlen. 

Unsere Kinder brauchen aber qualitativ gute, kindgerechte Bedingungen in den KiTas, um sie in den ersten prägenden Lebensjahren zu fördern und ihre Potentiale zu entdecken  und zu entfalten.

Zudem ist ein wachsender eklatanter Fachkräftemangel seit mindestens 20 Jahren in der Fachwelt bekannt. Dieser Fachkräftemangel verschärft die Probleme zusätzlich, seit

Jahren nimmt der Druck zu, dass den Bedürfnissen der Kinder in den verschiedenen Altersgruppen immer weniger gerecht werden kann. 

Um die Situation in den Kitas zu verbessern unterstützt die CDU die folgenden Forderungen des Kita Fachkräfteverband 

  • Anhebung des Personalschlüssels
  • Für eine individuelle, bedürfnisorientierte Betreuung der Kinder muss der Personalschlüssel entsprechend des Alters der zu betreuenden Kinder angehoben werden.
  • Der optimale Personalschlüssel muss beinhalten:
    Eine unmittelbare pädagogische Arbeitszeit, d.h. eine direkte Kontaktzeit mit den anvertrauten Kindern und
    eine mittelbare pädagogische Arbeitszeit für Teamgespräche, Dokumentationen, Elterngespräche, etc. von mindestens 25 Prozent der Arbeitszeit.
  • Zusätzliche Fachkräfte mit sonderpädagogischer Ausbildung für inklusives Arbeiten in der Einrichtung.
  • Verkleinerung der Gruppengrößen
    Um pädagogisch wertvolle Arbeit leisten zu können, müssen die Kinderzahlen in den Gruppen entsprechend des Alters der Kinder reduziert werden.
  • Verbesserung der räumlichen Vorraussetzungen
    In unseren KiTas soll jedes Kind den Raum bekommen, den es für seine Entwicklung benötigt, wie z.B.  6 qm pro Kind im Gruppenraum, inklusive Nebenraum, Funktionsräume, die nicht multifunktional genutzt werden müssen, Turn- und Bewegungsräume, etc
  • Bessere Unterstützung von Leitungen und Trägern
    Leitungen und Träger sind tragende Säulen jeder einzelnen KiTa und müssen mit guter Bezahlung, Weiterbildungsmassnahmen etc. unterstützt werden.
  • Förderung der Teamstrukturen und Teamkultur
  • Anpassung der Ausbildungsmodalitäten
    Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und wird in den nächsten Jahren noch zunehmen. Um den Nachwuchs von Fachkräften in den Einrichtungen zu fördern, fordern wir:
    • Die bezahlte Ausbildung von Erzieher*innen und pädagogischen Fachkräften muss zum Standard werden.
    • Innerhalb der Ausbildung müssen Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt werden: Die duale bzw. praxisintegrierte Form der Ausbildung und eine enge Zusammenarbeit von Fachschule und Ausbildungsbetrieb soll die schulische Ausbildung an der Fachschule ablösen.
    • Die Auszubildenden dürfen nicht auf den Stellenschlüssel der Einrichtungen angerechnet werden.
    • Es braucht zeitliche Ressourcen für die Anleitung der Auszubildenden (Reflexionsgespräche, Kommunikation mit der Fachschule, Vor- und Nachbereitung).
    • Die Weiterbildung zur Praxisanleitung und die regelmäßige Auffrischung des Gelernten sichern die Qualität der KiTa als Ausbildungsstelle.

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Die Träger der Kindergärten wollen und brauchen eine gute finanzielle Ausstattung, mit dieser Aufgabe dürfen die politischen Akteure die Träger sie nicht alleine lassen!