Im Dezember 2022 hatte der Gemeinderat sich für eine europaweite Ausschreibung zum Neubau eines Ganzjahresbades entschieden. Nach Ende der Ausschreibungsfrist konnten im Anschluss vertiefende Gespräche mit mehreren Anbietern geführt werden. Seitens der Verwaltung besteht das Ziel in der Gemeinderatssitzung im Dezember einen Bewerber vorzuschlagen und die notwendigen Beschlüsse auf den Weg zu bringen.

Für die Mitglieder von CDU Gemeinderatsfraktion und Ortsverband war es im Vorfeld wichtig sich vor Ort ein Stimmungsbild einzuholen. Badepark-Leiter Maximilian Panczyk und Geschäftsführer Udo Engel von den Gemeindewerken standen den zahlreichen Interessierten Rede und Antwort und informierten über die Bedarfe der Besucher, das derzeitige Angebot und den baulichen Zustand des Bades.

Panczyk beschrieb mit großer Sorge, dass Kinder und Jugendliche stärker als in der Vergangenheit Unsicherheiten beim Schwimmen hätten oder erst gar nicht schwimmen gelernt hätten. Zwar führte er dies auch auf die Corona-Zeit mit geschlossenen beziehungsweise nur eingeschränkt besuchbaren Bädern zurück, verwies aber auch auf das Schwimmbadsterben, das vielen Kinder und Jugendlichen den Zugang zu Schwimmbädern verwehre. Er hoffe, dass mit einem Ganzjahresbad solche Zustände für Haßlocher Kinder und Jugendlichen verhindert werden könne. Es sei „fast wie ein Sechser im Lotto“, wenn Kinder in der Region einen Platz in einem Schwimmkurs ergattern könnten. Derzeit lernen im Haßlocher Badepark nach Schätzungen Panczyks etwa 250 bis 300 Kinder pro Jahr schwimmen. Überraschenderweise könnten bei einem Sommerbad aus Personalmangel weit weniger Kinder betreut werden.

Hinsichtlich des Schulschwimmens geht Panczyk davon aus, dass die bestehenden Bedarfe in einem nur in den Sommermonaten geöffneten Bad nicht gedeckt werden kann. Das sei auch schulorganisatorisch nicht realisierbar. Andernorts führt die Umstellung vom Ganzjahres- zum Sommerbad erfahrungsgemäß zum Ende des Schulschwimmens aus organisatorischen und zeitlichen Gründen. Auch das sei ein Trend, den man in Haßloch verhindern müsse. Positiv zeigt sich die Resonanz auf die Sport- und Fitnessangebote des Bades. Es gäbe Kurse, so Panczyk, in denen bis zu 50 Personen teilnehmen. Das sei fast schon zu viel, zeige aber das große Interesse am Kursprogramm und die Notwendigkeit des Angebots. Auch sei das Babyschwimmen ein wichtiger Bestandteil, der von den Eltern zunehmend stärker nachgefragt werde.

Ein Ganzjahresbad sei auch ein wichtiger Baustein für das Haßlocher Vereinsleben. Der Schwimmverein, der das Bad rege nutze und vielen Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, eine Möglichkeit zur Bewegung biete, werde wohl im Falle eines Sommerbades das Vereinsleben einstellen und den Verein auflösen müssen. Das wäre ein herber Verlust, waren sich die Besucher vor Ort einig.

Zum Abschluss konnten wir uns noch ein Bild vom baulichen Zustand des Bades machen. Das Bad sei auch in Hinblick auf die Bausubstanz von den Bietern der europaweiten Ausschreibung in Augenschein genommen worden. Dass eine Sanierung im Bestand, wie sie vereinzelt auch im Gemeinderat gefordert wurde, sinnvoll, energetisch nachhaltig und finanziell günstiger sei, könne man ausschließen, ergänzt Udo Engel, Geschäftsführer der Gemeindewerke.

Unser CDU-Vorsitzender Thomas Götz und Fraktionsvorsitzender Daniel Mischon dankten dem Team des Badeparks für ihr Engagement und die gewährten Einblicke. Ein Ganzjahresbad sollte als wichtiges Element der gesellschaftlichen Daseinsvorsorge verstanden werden, waren sich Götz und Mischon einig. Der CDU geht es bei ihrer Forderung nach einem Ganzjahresbad um eine ganzheitliche, gesellschaftliche Investition, von der vor allem unsere Kinder, Jugendlichen, das Vereinsleben, die Schulen, Familien und die Teilnehmer der zahlreichen Kursangebote profitieren werden. Ein Ganzjahresbad ist kein Luxus, sondern sinnvoll und wichtig, auch für den Standort Haßloch.