Auf Einladung der Wormser Frauenunion haben sich CDU Frauen aus Limburgerhof, Mutterstadt, Haßloch und Worms in der „Clusterschule“ Pfrimmtal-Realschule plus getroffen. Diese Schule ist in Rheinland-Pfalz ein Pilotprojekt und trägt seit letztem Jahr offiziell den Titel „Schule der Zukunft“. Sie gilt als wegweisendes Modell – nicht nur wegen ihrer nahezu CO₂- neutralen Ausstattung mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpe, sondern vor allem durch ihren neuen pädagogischen Ansatz mit offenen Lernlandschaften und flexiblen Unterrichtsformen.

Die Schulleiterin Simone Gnädig erläuterte bei einer Führung das Konzept: Unterricht in „Cluster“.

Es gibt keinen festen Unterricht in Klassenverbänden mehr, stattdessen teilen sich je zwei Jahrgangsstufen ein „Cluster“. Die Schüler bleiben bis zur 8. Jahrgangsstufe zusammen, allerdings wird bei der Aufgabenstellung und der individuellen Förderung abhängig von der Leistungsfähigkeit des Kindes differenziert. Pro Woche werden in einem Logbuch die Aufgaben für die kommende Woche und das Wochenziel definiert. Nach einer kurzen Inputphase durch einen Lehrer, d.h. kurze Einführung in das Thema und den Lernstoff sollen die Aufgaben frei in einem bestimmten Zeitraum selbstständig erarbeitet werden. Jedes Kind wird individuell gefördert, auch unterstützen bessere Schüler die Schwächeren und vertiefen dadurch selbst den Lernstoff. Dieser flexible Unterricht erleichtert auch die Berücksichtigung sehr großer Lernunterschiede, wie zum Beispiel von neu zugezogenen Kindern, die z.B. fließend Englisch sprechen, während andere noch am Anfang stehen oder auch von Kindern, die noch nie eine Schule besucht haben und Analphabeten sind.

Auch Prüfungen werden individuell abgelegt, und zwar wenn sich das jeweilige Kind fit genug im jeweiligen Lernstoff fühlt.

Selbstgesteuertes Lernen ist also das neue Konzept – mit den Dimensionen Raum und Zeit als 3.und 4. Pädagogen.

Jedes Cluster ähnelt einer Schule im Kleinformat, um einen erweiterten Flur sind Klassen- und Fachräume angesiedelt. Die Wände sind durchbrochen mit Glaselementen, alle Räume sind somit sehr hell und offen. Die Räume außerhalb der Klassen sind als entspannte Aufenthaltsräume konzipiert: Sitzgruppen, -säcke, Frischwasserspender, aber auch eine Küchenzeile. Im Empfangsbereich der Schule lädt ein zweckdienlicher, aber dennoch nett gestalteter Pausenraum mit Kiosk und Tischkicker zum Verweilen. Eine Mensa für die Ganztagsschule befindet sich in einem Nebengebäude.

Die Schule setzt auch auf außerschulische Lernorte und arbeitet mit Museum, Hochschule und der Bibliothek zusammen. Sport und Bewegung haben ebenfalls einen hohen Stellenwert, der Schwimmunterricht wird in Kooperation mit einem Schwimmverein angeboten.

Die aus einem Kunstprojekt entstandenen Möbel für die Aufenthaltsräume sind geformt wie Buchstaben und ergeben den Satz
„Wir machen unsere Träume wahr“ – Solch eine Schule wäre auch für Haßloch eine Bereicherung!