Am 25.11. ist der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen. Auch in Haßloch hat sich mit der Haßlocher Gleichstellungsbeauftragten Verena Schmitt eine kleine Gruppe vor dem Rathaus eingefunden, um mit dem Hissen der Fahne der „Terre des femmes“ den Gewalttaten, die täglich an Frauen verübt werden, zu gedenken und Solidarität mit den Opfern zu zeigen. In ganz Deutschland finden in diesen Wochen Aktionen statt, um auf die steigend Zahl der Gewaltdelikten an Frauen aufmerksam zu machen und um Hilfsangebote bekannt zu machen.
Am bekanntesten ist das Hilfstelefon 116 016 gegen Gewalt an Frauen, ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben.
Verena Schmitt erklärte in ihrer kleinen Ansprach, dass die Fahne der Terre des femmes im Jahr 2001 entworfen wurde, um genau an diesem Tag gehisst zu werden. Die lebensfrohen und leuchtenden Farben stehen für die Freiheit und Leichtigkeit in der auch Frauen in unserer Welt leben möchten.
Sie führte in ihrer Rede weiter aus: „Durch Veranstaltungen wie diese können wir heute am Aktionstag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen gemeinsam ein Zeichen setzen und Betroffenen eine Stimme geben. „Frei Leben ohne Gewalt“ das ist die Botschaft der terre des femmes und unsere heute. Das Ende einer Beziehung bedeutet für Frauen nicht immer auch das Ende häuslicher Gewalt. Jede vierte Frau in Deutschland erlebt partnerschaftliche Gewalt.
Jedes Jahr setzt sich die Frauenschutzorganisation TERRE DES FEMMES einen besonderen Schwerpunkt für ihre Fahnenaktion. Mit dem folgenden Slogan verdeutlicht sie in diesem Jahr die Aspekte nach-partnerschaftlicherGewalt: #WennDieGewaltNichtAufhört – Partnerschaftsgewalt endlich wirksam beenden. Damit jede Frau#SicherGehen kann.
Denn: Partnerschaftsgewalt geht oft auch nach der Trennung weiter. Frauen mit Kindern sind besonders stark betroffen, laut einer Umfrage der terre des femmes. Täter versuchen auch nach der Trennung, mit Gewalt Kontrolle über die Frau auszuüben. Wenn es gemeinsame Kinder gibt, nutzen Täter auch das Sorge- und Umgangsrecht dafür aus. Deshalb liegt der Schwerpunkt der diesjährigen Fahnenaktion auf der Nach-partnerschaftlichen Gewalt. Frauen benötigen rechtliche Unterstützung. Frauen benötigen zusätzlichen Schutz durch beispielsweise eine digitale Fußfessel, falls ein Näherungsverbot vorliegt. Frauen wollen ernst genommen werden von Behörden und Gerichten. Daher benötigen wir regelmäßige verpflichtende Schulungen für Akteurinnen solcher Behörden. Frauen benötigen Abstand zum gewalttätigen Elternteil. Daher sollte eine Aussetzung des Umgangsrechts möglich sein. Das sind nur einige der Punkte, um die es beim heutigen Schwerpunkt zur Nachpartnerschaftlichen Gewalt geht.
Vielen Dank, dass Sie heute bereit sind, diesem wichtigen Thema Raum in Ihren Gedanken zu schenken. Nehmen Sie gerne den Hintergrundgedanken der Fahne mit, ganz gleich, ob Mann oder Frau, so ist es wohl das, was wir uns alle wünschen:
„Frei leben ohne Gewalt“ und in diesem Sinne, würde ich sagen, hissen wir die Fahne.“